Geflügel-Krankheiten - Beschreibung und ihre Behandlung
Überblick über die häufigsten Geflügelkrankheiten und deren Behandlung
Krankheit | Ursache | Symptome | Behandlung |
Tuberkulose | Bakterien. Sehr ansteckend und breitet sich oft seuchenartig aus. | Kleine Eiter und Geschwürknötchen an den inneren Organen, besonders
in der Leber und am Darm. Erkrankte Tiere sitzen einsam herum.
Kämme und Kehllappen werden blass, die Tiere werden leicht, die
Legetätigkeit hört auf, das Gefieder ist struppig, und die Hühner
bekommen Durchfall. | Mit Hilfe der Tuberkulinprobe, die vom Tierarzt vorgenommen wird,
können verdächtige Tiere erkannt werden. Diese müssen sofort
geschlachtet werden. Bei starkem Befall sollte der ganze Bestand
geschlachtet werden. Danach den Stall und die Geräte gründlich
desinfizieren. |
Schnupfen | Bricht meistens im Herbst oder Winter aus und wird durch zugige
Ställe und Fehlen von Vitamin A begünstigt. | Niesen, Röcheln, Nasenausfluss und Augenentzündung | Die befallenen Tiere sind abzusondern. Dem Tränkenwasser ist ein
Desinfektionsmittel zuzusetzen. Außerdem kann man die Tiere durch
Nasenspülungen mit Wasserstoffsuperoxyd oder mit 5%iger warmer
Borlösung behandeln, anschließend Kampferöl zwei- bis dreimal
täglich einträufeln. Entzündete Augen werden mit Borwasser
gewaschen. Stall- und Gerätedesinfektion. |
Geflügeldiphtherie | Beim Befall der äußeren Haut spricht man hier von Pocken, beim
Befall der Schleimhäute von Diphtherie. | Leicht übertragbar und wird meistens durch fremde Tiere
eingeschleppt. Die Krankheit kann leicht mit Schnupfen verwechselt
werden. Es bildet sich hierbei aber ein gelblicher Belag auf der
Schleimhaut des Schnabels, des Rachens und der Luftröhre. | Wenn die Tiere noch nicht abgenommen haben, können sie noch
behandelt werden. Die befallene Schleimhaut muss sofort täglich bis
zur Heilung mit Jodglyzerin eingepinselt werden. Dem Trinkwasser
ist Sulfloliquid zuzusetzten. Die Stalldesinfektion muss sorgfältig
durchgeführt werden. Gegen Pockendiphtherie kann vorbeugend geimpft
werden. Die Impfung ist ein Jahr lang wirksam. |
Infektiöse Bronchitis | Virusinfektion der Atemwege, überaus ansteckend und akut
verlaufend. Befällt vornehmlich Jungtiere im Alter von 10 bis 21
Tagen. Die Erregerübertragung kann durch Kontakt, mit Hilfe von
Tröpfchen aus den Atemwegen kranker Tiere unddurch Zwischenträger
erfolgen. Die Inkubationszeit kann 18 bis 36 Stunden, bei Küken bis
zu 6 Tagen betragen. | Die Küken zeigen Atemnot (Schnabelatmung), Nasen- und Augenausfluß,
Rasselgeräusche, Giemen, Husten und Niesen, Mattigkeit sowie ein
ausgesprochenes Wärmebedürfnis.Gelegentlich werden Schwellungen der
Augenumgebung beobachtet. Die erkrankten Tiere bleiben im Wachstum
zurück. Bei Legehennen sinkt die Legeleistung sehr schnell und
stark innerhalb kürzester Zeit, z.T. werden verunstaltete,
dünnschalige Eier mit rauher Oberfläche abgelegt. | Bei Küken im Alter von wenigen Wochen können die Verluste sehr hoch
sein. Eine sichere Diagnose ist über den Erregernachweis möglich.
Schutzimpfungen sind möglich, haben jedoch nicht immer den
gewünschten Erfolg. Vorteilhaft sind gute hygienische Bedingungen.
Vorbeugend sollte der Zukauf aus nachweislich gesunden Beständen
und eine gute Isolierung der Küken verschiedener Altersgruppen
erfolgen. |
Atypische Geflügelpest (Newcastle-Krankheit) | Viruserkrankung, hochgradig ansteckend und breitet sich schnell
aus. Wird von kranken Tieren durch Ausfluss aus Nase und Schnabel,
durch Kot, Eier und Federn übertragen. Es können auch Enten, Gänse,
Tauben, Papageien und zahlreiche Wildvögel erkranken. | Nach einer 4- bis 5tägigen Inkubationszeit treten nach verminderter
Fresslust und Fieber zunehmend Schläfrigkeit und
Teilnachmslosigkeit ein. Kamm und Kehllappen verfärben sich blau.
Die Tiere sitzen mit gesträubtem Gefieder in dunklen Ecken, halten
die Augen geschlossen, zeigen Ausfluss aus Schnabel, Nase und
Augen, Kopfschütteln, Atemnot, geben eigenartig giemende Laute von
sich und können grünlichen Durchfall und Lähmungen aufweisen.
Stecknadelkopfgroße Blutungen im Drüsenmagen und in anderen Organen
sowie Geschwüre im Darm sind für dieseErkrankung stark verdächtig. | Mit dem Virusnachweis und mit serologischenMethoden ist eine
sichere Diagnose möglich. Die Erkrankung ist meldepflichtig, eine Schutzimpfung ist möglich und die Bekämpfungsmaßnahmen
erfolgen nach amtstierärztlichen Anweisungen. |
Geflügelcholera | Die Bakterien werden vorwiegend durch Körperausscheidungen
übertragen. | Die Tiere fressen nicht, nehmen aber viel Wasser auf und haben
Durchfall, der teils blutig ist. Gesicht, Kamm und Kehllappen sind
dunkel- bis blaurot. | Geflügelcholera ist anzeigepflichtig. Der Bestand sollte am besten sofort geschlachtet werden und in der Tierverbrennungsanlage verbrannt werden. Stall und Geräte sind sofort gründlich zu desinfizieren und das Betreten des Gehöftes ist für fremde Personen verboten. |
Geflügelpest | Der Erreger ist ein Virus und sogar in Kühlhausgeflügel bis zu 12
Monaten ansteckungsfähig und sehr leicht übertragbar. | Die Krankheit zeigt sich durch Teilnahmslosigkeit, blaurote
Verfärbung von Kamm und Kehllappen, Bindehautentzüngung,
rötlichgrauer Schleim im Schnabel, Durchfall, Schwellungen am Kopf
und Hals, Röcheln, Gliedmaßenlähmungen. Der Tod tritt nach 2 bis 5
Tagen ein. | Geflügelpest ist anzeigepflichtig. Eine Schutzimpfung ist sehr empfehlenswert. Bei einem Ausbruch der Krankheit muss der gesamte Bestand getötet werden und der Stall und die Geräte sind gründlich zu desinfizieren. Außerdem wird eine Gehöftsperre angeordnet. |
Salmonellosen / Weiße Kükenruhr | Durch verschiedene Arten der Salmonella-Bakterie hervorgerufen. Es
kommt zu Leber-, Milz- und Nierenschäden, sowie zu Entzündungen im
Magen-Darm-Kanal und den Gelenken. | Küken erkranken in den ersten Lebenswochen an schweren
Allgemeinstörungen und geben zunächst einen wässrigen, grünlichen,
dann weißlichen, kreideartigen Kot ab. Bei älteren Küken können
Gelenkentzündungen beobachtet werden oder die Krankheit geht über
ein schleichendens Erkrankungsstadium ohne schwere
Krankheitszeichen durchwiderstandskraftsenkende Faktoren mit
Eintritt der Legereife in ein akutes Stadium über. | Mit serologischen Methoden kann, je nach Erkrankungsstadium, schon
am lebenden Tier die Infektion sicher festgestellt werden. Durch
medikamentöse Behandlung wird die Sterblichkeitsrate herabgesetzt.
Da die Tiere aber Bakterienausscheider bleiben, können die Bestände
nur durch Einhaltung strenger hygienischer Maßnahmen und durch
Elimination infizierter Tiere pullorumfrei werden. |
Rote Ruhr (Kokzidiose) | Der Erreger ist ein Parasit, der in den Zellen der Darmwand lebt.
Der Erreger wird durch den Kot übertragen. Die Gefahr des
Ansteckens ist besonders groß, wenn die Küken mit älteren Hühnern
(Glucken) zusammenkommen, da diese Kokzidien ausscheiden können,
ohne selbst krank zu sein. | Kranke Tiere sitzen viel herum, sind wenig lebhaft, lassen die
Flügel hängen und entleeren einen dünnflüssigen, blutigen Kot. | Eine Behandlung ist durch die tägliche Reinigung des Stalls
möglich. Desinfektionsmittel und sonstige Behandlung beim Tierarzt
erfragen. Um Erkrankungen zu verhüten, ist eine strenge Trennung
zwischen Alt- und Junghühnern notwendig. |
Milben, Federlinge und Läuse | Häufigste Hautparasiten des Geflügels. Nur die rote Vogelmilbe
verursacht plötzlich Todesfälle. | Sie führen zu Kalkbeinen, Federverlusten und durch den von ihnen
ausgelösten Juckreiz zur Leistungsminderung. | Alle diese Hautparasiten lassen sich durch Einstäuben der
befallenen Tiere und Desinfektion der Stallungen wirksam bekämpfen. |
Ansteckende Kehlkopf-Luftröhren-Entzündung | Sehr ansteckende Viruserkrankung der Hühner und Fasane. Es kommt zu
einer schweren Entzündung am Kehlkopf und der Luftröhre. | Nach einer 4 bis 12 Tage währenden Inkubationszeit treten Augen-
und Nasenausfluss ein. Unter Husten und Kopfschütteln tritt
blutiger Schleim aus dem Schnabel und es kommt zu Atemnot und
schließlich Erstickung der Tiere. Haben die Tiere die Erkrankung
überstanden, können sie noch bis zu 16 Monate danach den Erreger
ausscheiden. | Eine wirksamen Behandlung ist nicht möglich. Impfungen können
vorbeugen. Erkrankte Tiere sollen möglichst schnell geschlachtet
werden und erst nach 2 Monaten sollten wieder Tiere in dem
gründlich gereinigten und desinfizierten Stall gehalten werden. |
Virushepatitis der Enten | Sehr rasche Verbreitung bei Entenküken im Alter von 3 bis 20 Tagen.
Hier kann die Sterblichkeitsrate bei bis zu 95 % liegen. Ab der 5.
Woche sind die Entenküken nicht mehr anfällig. Der Erreger kann
über das Ei, das Futter oder über die Luft übertragen werden. | Die Krankheit dauert oft nur mehrere Stunden, meist weniger als
einen Tag. Die Küken nehmen kein Futter auf, sind matt und
schläfrig, liegen auf der Seite und zeigen unkoordinierte
Bewegungen von Kopf und Beinen. Kurz vor dem Tod werden Kopf und
Hals nach dem Rücken gebogen (Opisthotonus) und beiden Beine nach
hinten gestreckt. Verendete Tiere haben eine lehmgelbe,
geschwollene und mit Blutungen versehene Leber. | Spezielle virologische Untersuchungen sichern die Diagnose. Passive
und aktive Impfungen können als vorbeugende Maßnahme eingesetzt
werden, da eine Behandlung nicht bekannt ist. |
Entenpest | Hochinfektiöse Viruserkrankung bei Ente, Gans, Schwan. | Nach einer Inkubationszeit von 5 bis 12 Tagen werden starke
Störungen des Allgemeinbefindens (Futterverweigerung,
aufgeplustertes Gefieder, Mattigkeit), Durchfall, Schwellung und
Rötung der Kopfschleimhäute, Tränenfluss, Atemnot und
blauverfärbter Schnabel festgestellt. Auch plötzliche Todesfälle,
meist bei gut genährten, erwachsenen Tieren, sind möglich.
Schleimige, gelbliche, festsitzende Auflagerungen auf der
Speiseröhren- und Darmschleimhaut undumfangreiche punkt- und
spritzerartige Blutungen an Herz und Auskleidungen der Leibeshöhle
sind bei gestorbenen Tieren zu finden. | Das Virus wird durch Zwischenträger und Kontakt übertragen.
Wildenten können bei der Weiterverbreitung über größere
Entfernungen beteiligt sein. Mit Hilfe von speziellen serologischen
Untersuchen und von Virusanzüchtungen ist eine sichere Diagnose
möglich. Vorbeugenden Impfungen können durchgeführt werden. |
Mareksche Krankheit | Viruserkrankung in vier Erscheinungsformen (Nerven-, Augen-, Misch-
und Eingeweideform)Wird mit Haut- oder Federteilchen, aber auch mit
Speichel- und Nasensekret ausgeschieden und ist im Stallstaub ein
Jahr infektiös. Die meisten Krankheits- und Todesfälle treten
zwischen dem 30. und 180. Lebenstag auf, danach infizieren sich die
Tiere kaum noch. | Bei der Nervenform werden Beinschwäche, Taumeln,
parademarschähnlicher Gang, Lähmungen, Veränderung der
Zehenstellung aber auch Spagatstellung der Beine und schlaffes
Herunterhängen eines Flügels festgestellt. Die Augenform findet man
häufiger bei über 9 Monate alten Tieren. Die Iris hat eine
verwachsene grau-grüne bis grau-bläuliche Farbtönung und die
deformierte, verengte, schlitzförmige und fransige Pupille reagiert
nicht mehr auf Lichteinflüsse. Bei der Eingeweideform werden
geschwulstähnliche grau-weiße Knoten in den Organen gefunden. | Eine mikroskopische Untersuchung der veränderten Organe sichert die
Diagnose. Eine Behandlung erkrankter Tiere ist nicht möglich.
Vorbeugende Impfungen am ersten Lebenstag können durchgeführt
werden. |
Ornithose | Durch Bakterien verursachte und bei über 100 Vogelarten
nachgewiesene Infektionskrankheit. Die Krankheit kann als Zoonose
auf den Menschen übertragen werden. | Die Infektion erfolgt über die Kopfschleimhäute und durch Einatmen
der Erreger. Die Inkubationzeit beträgt 7 bis 14 Tage, dann treten
Abgeschlagenheit, Schläfrigkeit, Appetitlosigkeit, Schnupfen und
Lidbindehautentzündung auf. Oft verläuft die Infektion kaum
bemerkbar ab und entwickelt sich zu einer schweren Erkrankung, wenn
es zu einer zusätzlichen Schwächung der Widerstandskraft durch
zusätzliche Infektionen und Parasitenbefall kommt. | Eine Behandlung kann mit Antibiotika (Chloramphenikol.
Tetrazykline) erfolgen. Beim Menschen werden grippeähnliche
Erkrankungen und Lungenentzündungen beobachtet. |
Mykoplasmosen | Langsam verlaufende Krankheit. Sie tritt vorwiegend bei Hähnen nach
der 4. Lebenswoche und bei Legehennen 4 bis 8 Wochen nach Beginn
der Legetätigkeit ein. Die Infektion erfolgt direkt von Tier zu
Tier, über das Brutei oder durch Zwischenträger. Häufig treten
klinische Erkrankungssymptome erst nach Belastungen der Tiere
(Transport, Umstallung, Mangelernährung, unhygienische
Verhältnisse, Wurmkuren, Impfungen) auf, obwohl eine Infektion
schon längere Zeit bestanden haben kann. | Es entwickeln sich Schnupfen und Augen- und Nasenausfluss sowie
Niesen und es kann zu Anschwellungen des Kopfes kommen. Durch
andere Erreger, z.B. Kolikeime, kann die Erkrankung kompliziert
werden.Die Sinusitis bei der Pute kann durch Mycoplasma
gallisepticum oder M. meleagridis ausgelöst werden. Es kommt
hierbei zu einer auffälligen Entzündung der Unteraugenhöhlen, die
zu einer starken Umfangsvermehrung dieser Kopfpartien und damit zu
einer Eulenkopfbildung führt. Die Unteraugenhöhlen sind dann mit
stinkenden, zähflüssigen bis krümeligen Massen gefüllt. Die
ansteckende Gelenkentzündung des Huhnes wird durch M. synoviae
verursacht und tritt bei allen Altersgruppen auf. Nach einer
Inkubationszeit zwischen 24 bis 80 Tagen sind die Tiere
abgeschlagen, zeigen blasse Kämme und lahmen. Gelenkhöhlen und
Schleimbeutel schwellen an und enthalten eine wässrige, flockige
Flüssigkeit. | Durch serologische Methoden und Erregernachweis ist die Erkennung
einer Mykoplasmose sicher möglich. Zur Behandlung können bestimmte
Antibiotika eingesetzt werden. |
Federfressen | Als Folge von Stoffwechselstörungen, z.B. bei ungenügendem Auslauf,
durch zu dichten Besatz und Langeweile, treten Federpicken und
schließlich Federfressen auf. | Diese kann bei Mangel an tierischem Eiweiß in "Kanibalismus"
ausarten. Weitere Symptome sind Zehenpicken, Bepicken des Afters,
des Kammes, Kotfressen und Eierfressen. | Der Auslauf ist zu verbessern und für Ablenkung durch Ausstreuen
von Trockenfutter, Kalk, Kreide, Knochenmehl, Grünfutter und Rüben
zu sorgen. In der Kükenaufzucht haben sich
Rotstrahler/Dunkelstrahler bewährt. |
Kropfverstopfung | Wird durch Fremdkörper, faulendes Futter oder verdorbenes
Trinkwasser oder durch eine Überfüllung des Kropfes mit trockenem
Futter, Kartoffelschalen, Rübenstücken, Verfilzung durch dürres
Gras oder Parasitenbefall hervorgerufen. | Deutlich hervorstehender Kropf, erschwertes Abschlucken und übler
Geruch aus dem Schnabel. | Hilft Massage in Kopfrichtung nicht, dann ist Kropfspülung oder
Kropfschnitt vom Tierarzt vorzunehmen. |
Luftröhrenwürmer | Rote Luftröhrenwürmer, 0,2 bis 3 cm lang oder weiße
Bronchienwürmer, 0,4 bis 3 cm lang. Zwischenwirte sind Regenwürmer
und Schnecken. | Husten, Schleudern der Kopfes, Luftschnappen, Atemnot, Schnarchen
und Abmagerung. Sehr hohe Sterblichkeit. | Um die Würmer sichtbar zu machen, hält man den Hals des Tieres
gegen eine starke Lichtquelle. Wegen der Schwierigkeit der
Behandlung ist tierärztliche Hilfe empfehlenswert. Der Stall ist zu
entseuchen. Gesunde Tiere sind abzusondern und für Jungtiere ist
ein neuer Auslauf zu schaffen. |
Räude | Diese Krankheit wird durch verschiedene Milbenarten hervorgerufen. | Die Kalkbeinmilbe breitet sich langsam aus und verursacht an den
Beinen grauweiße Schuppen, später dicke, graue Brocken (Kalkbeine).
Die Beine sind unförmig verdickt und wie mit Mörtel überzogen.
Juckreiz und Tod durch Abmagerung sind Folgen des Befalls.Die Milbe
der Körperräude bewirkt Schuppenbildung, Ausfall und Abbrechen der
Federn, besonders am Rücken, Bauch, Hals und Kopf. Die Haut ist
dabei gerötet. Ferner sind Knötchen, Abmagerung und Mauserstörungen
zu beobachten. | Fußräude bekämpft man, indem man die Beine in 5- bis 10%ige
Kreolinlösung (5 Minuten) mehrmalig in 3- bis 6 tägigen Abständen
eintaucht. Zur Bekämpfung der Körperräude wendet man ein
Schwefelleberbad (2%ig) 3 Minuten lang an. Anschließend trocknet
man die Tiere im warmen Raum, Stall und Geräte sind mit
Kontaktinsektiziden (Puder) zu desinfizieren. |
Wurmbefall | Wird durch Band- oder Rundwürmer, Spulwürmer, Haarwürmer oder
Luftröhrenwürmer hervorgerufen.Bei einigen der zahlreichen
Parasiten spielen Zwischenwirte wie Käfer, Fliegen, Ameisen,
Schnecken oder Regenwürmer bei der Übertragung eine Rolle. | Es kann zur Leistungsminderung und bei starkem Befall zum Tode
kommen.Haben sich geschlechtsreife Parasiten im Tier entwickelt, so
kann die Diagnose durch Nachweis der Geschlechtsprodukte im Kot
gestellt werden. | Zur Bekämpfung der Parasiteninvasion ist eine Artbestimmung der
Parasiten notwendig, um die entsprechenden wirksamen Medikamente
einsetzen zu können. Hygienische Maßnahmen müssen die Therapie
unterstützen. |
Gicht | Hierbei handelt es sich um Ablagerungen von Harnsäure in Gelenken
und inneren Organen durch Eiweißüberfütterung, Füttern von
verschimmeltem Mais und Mangel an Bewegung. | Diese Ablagerungen verursachen Gelenkschwellungen, Lahmheit,
Gelenkversteifungen, Abmagerung und Schwäche. | Man gewähre Diat und Bewegung, notfalls tierärztliche Behandlung. |
Legenot | Entzündung des Eileiters, unvorsichtiges Greifen durch das
Pflegepersonal, zerbrochene, schalenlose (Windeier) oder zu große
Eier, die im Legedarm steckengeblieben sind. | Fressunlust, Hängenlassen der Flügel, Pressen und Krämpfe | Durch Spülung mit warmer Desinfektionslösung (1/2- bis 1%ig),
anschließendem Öleinlauf und Entfernen des Eies durch vorsichtige
Massage ist das Leiden meist zu beheben. Notfalls ist das Ei durch
den Tierarzt anzubohren und zu zerstören. |
Mutterkornvergiftung | Durch Aufnahme von Getreide, das mit dem Mutterkornpilz befallen
ist. | Es kommt zu Vergiftungserscheinungen, mit Absterben der Fußenden. | Die Schäden sind nicht mehr zu beseitigen. |
Rotlauf | Durch Befall mit Schweinerotlaufbakterien | Gestörtes Allgemeinbefinden, Fieber, Durchfall und Tod in 1 bis 2
Tagen oder längeres Siechtum. | Impfung durch den Tierarzt wird empfohlen. |
Mangelerscheinung Vitamin A | Fehlerhafte Futterzusammensetzung und dauerhafte Stallhaltung
(Küken). | Weißer Belag am dritten Augenlid, Bindehautentzündung,
Nasenausfluss, gelbweißlicher Belag am Zungengrund, harter Gaumen
und im Kehlkopf, Augentrübung, Unruhe, Schreckhaftigkeit,
eingenartige Körperhaltungen, Schlafsucht, Krämpfe. | Grünfutter, Möhrenbrei, Lebertran. |
Mangelerscheinung Vitamin B | Fehlerhafte Futterzusammensetzung und dauerhafte Stallhaltung
(Küken). | Unsicherer Gang, Einknicken, Umfallen, Abmagerung, Lähmungen,
Durchfall. | Hefe, Gerste, Rüben. |
Mangelerscheinung Vitamin B | Fehlerhafte Futterzusammensetzung und dauerhafte Stallhaltung
(Küken). | Rachitis (Knochenweiche), Auftreibung der Gelenke, Beinschwäche der
Küken (häufig bei künstlicher Brut), dünne und weichschalige Eier. | Kalk, Lebertran. |